„Unser“ Wald befindet sich in der Verlängerung der „Zur Buchholzheide“ in 21379 Rullstorf. Er ist weitab von gefährlichen Straßen, jedoch nah genug an der Siedlung, sodass im Notfall immer schnell reagiert werden kann.

Es ist ein schöner Mischwald, in welchem die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Helle, lichte Stellen wechseln sich ab mit geheimnisvollem Unterholz. So ist für Spielen und Lernen jede Voraussetzung erfüllt.

Im Wald, ca. 250 m vom Elterntreffpunkt entfernt, steht unser Bauwagen, unser zentraler Ort im Wald. Er ist jedoch nur ein kleiner Teil unseres vielseitigen Gruppenraums. Der Bauwagen wird mit Holz beheizt; der Ofen ist hierbei durch ein Gitter abgegrenzt, sodass sich niemand an dem heißen Metall verbrennen kann. In erster Linie dient der Bauwagen als Rückzugs- und Aufwärmort bei kaltem, regnerischem, oder windigem Wetter (falls wir diesen Tag nicht ohnehin in unserem Schutzraum verbringen). Dabei achten die Erzieher_innen darauf, dass die Kinder ihre Jacken und Winterhosen immer ablegen, damit sie anschließend nicht frieren, wenn sie wieder nach draußen gehen. In einer Sitz- und Kuschelecke neben dem Ofen haben die Kinder die Möglichkeit, ein Buch zu lesen oder gemeinsam ein Brettspiel zu spielen. Anschließend können sie aufgewärmt wieder draußen im Wald spielen, forschen und entdecken. An sehr kalten Wintertagen nutzen wir den Bauwagen auch, um das Frühstück und Mittagessen gemeinsam drinnen im Warmen einzunehmen. Die Kinder mögen das gemütliche Ambiente am großen Tisch und freuen sich oft, wenn zusammen im Bauwagen gegessen wird. Der Bauwagen dient des Weiteren noch als Lager für Wechselkleidung, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Portfolio-Ordner, Bastelmaterial, Papier, Farben und alle weiteren Kreativmaterialien. Die Kinder haben die Möglichkeit, drinnen oder draußen am Tisch kreativ tätig zu werden, was nach Absprache jederzeit möglich ist und auch häufig von den Kindern genutzt wird.

Draußen, ein paar Meter neben dem Bauwagen, lockt gleich unsere Feuerstelle zum gemütlichen Verweilen am Feuer, Aufwärmen und Stockbrot backen. Ein Weidezaun schirmt die Stelle vom Wind ab. Nicht weit davon findet sich eine schöne große Sandkuhle, die von Baumstämmen begrenzt wird. Hier können die Kinder ihrer Fantasie aktiv freien Lauf lassen. In einem Geräteschuppen lagern dafür Sandspielzeug, aber auch Seile und viel Werkzeug, sodass die Kinder sich ganz nach ihrem eigenen Interesse beschäftigen können. Wie bereits eben beschrieben, kann an einem großen, von einer Plane überdachten Holztisch vor dem Bauwagen bei jedem Wetter kreativ mit den vorhanden Bastelmaterialen und auch allem, was die Natur bietet, gearbeitet, gemalt und gebastelt werden. Etwas abseits, am Feldrand, findet unser Morgenkreis statt. Hier wärmt uns bereits früh die Sonne. Neben dem Morgenkreis befindet sich außerdem unser Hochbeet. Auf der anderen Seite unseres Waldplatzes, hinter dem Bauwagen, liegt noch unser „Pipi“-Wald mit Komposttoilette.

An vielen Tagen geht es aber nach dem Morgenkreis los in den Wald. Dabei dürfen wir die Veränderungen unseres Gruppenraums Wald im Laufe der Jahreszeiten jeden Tag neu erleben. Ob Regen, Sonnenschein, Nebel oder Schnee – jeden Tag gilt es Neues zu entdecken, Schätze zu finden und die Vielseitigkeit des Waldes zu bestaunen. Zahlreiche Wildpflanzen laden dazu ein, mit Erlaubnis der Erzieher_innen probiert zu werden. Ist das Springkraut schon reif? Welche Pflanze blüht denn da? Wie viele Käfer siehst du? Und habt ihr schon die wunderschönen bunten Blätter entdeckt? Der Wald bietet den Kindern einen Raum, um kreativ und selbstständig Ideen für das Spiel zu entwickeln. Baumstämme bilden Werkbänke, die eigenständig mit Hammer und Säge bearbeitet werden. Umgefallene Bäume werden zu Höhlen, Balancierbalken oder Theaterbühnen. Und sieht der Stock da vorne nicht aus wie eine Axt? Oder doch eher wie eine Schlange? So bietet der Wald grenzenlos vielfältiges und natürliches Spielzeug, mit dem alle Kinder gemeinsam spielen können. Kein Kind wird ausgeschlossen, weil nicht genug vorhanden ist: Jeder hat die Möglichkeit den Stock von einem Pferd in einen Besen zu verwandeln. Fantasie und Kreativität werden dabei frei ausgelebt und gefördert.

Sollte es aufgrund von Unwetterwarnungen nicht möglich sein, in den Wald zu gehen, treffen wir uns in unserem Schutzraum (Selbst. ev.-luth. Kirche St. Johannis, Bardowicker Straße 12, 21379 Scharnebeck). Spätestens am Morgen des jeweiligen Tages werden alle Eltern via unserer Messenger-Gruppe über das Ausweichen auf den Schutzraum informiert.

Wir lieben den Wald einfach.

Der Wald bietet uns Kindern ganzjährig zahlreiche Möglichkeiten zum kreativen Spielen, Entdecken, Forschen, Lernen, Entspannen und Entschleunigen an der frischen Luft.

Ja, der Wald ist ein toller Lehrmeister: Er trainiert unsere Geschicklichkeit, indem wir uns im Balancieren, Klettern, Springen, Wippen auf Ästen oder Schaukeln üben können.

Mit dem unendlichen, vielfältigen Material, das uns der Wald bietet, sind unserer Kreativität keine Grenzen gesetzt und wir können tolle Dinge daraus bauen und basteln. Dabei wird beim Hämmern, Sägen, Schnitzen und Hobeln unser Umgang mit Werkzeugen geschult. Ebenso lernen wir beim Basteln und Malen, mit Stiften, Pinseln, Farben, Scheren und Klebern umzugehen.

Die Natur im Wald gibt uns so Vieles, dem wir begegnen, das wir bestaunen und herausfinden wollen: Welcher Käfer ist es, der dort krabbelt? Was transportieren die Ameisen wohin und warum? Was machen die Bienen? Welcher Baum, welcher Strauch, welche Tierspur ist das? Wann blühen die ersten Blumen und wie kommt es dazu?

Neben all diesen spannenden Fragen können wir in der Ruhe des Waldes auch einfach mal abschalten und entspannen. Daran anknüpfend ist es draußen in der Natur am schönsten, Geschichten oder Märchen aus Büchern zu lauschen. Und was besonders toll ist: Einmal im Monat kommt unsere Märchenerzählerin zu uns, die uns immer wieder mitnimmt in eine andere, geheimnisvolle Welt.

Dann gibt es da, wie eben angedeutet, natürlich noch diejenigen Zauber zu entdecken und zu erforschen, welche nur die einzelnen Jahreszeiten für uns offenbaren. Nirgends nämlich lässt sich näher erleben, wie sich die Natur im Laufe des Jahres wandelt, als im Wald.

So können wir beispielsweise im Frühling beobachten, wie die Pflanzen zum Leben erwachen: Nach und nach öffnen sich die Knospen zu Blüten oder Blätter. Welche Blumen lassen sich zu welcher Zeit des Frühjahrs erspähen? Und die Tiere – woher kommen sie alle?

Im Sommer ist es sowieso ganz wunderbar im Wald: Wir liegen gemütlich auf der Wiese und schauen in den Himmel. Die Sonne wärmt uns und schenkt uns Lebenskraft. Wir beobachten Insekten, Pflanzen – einfach das ganze rege Leben im Wald! Das ist spannend.

Schließlich lassen grüne, rote und gelbe Blätter an den Bäumen den Herbst wunderbar bunt erscheinen. Alles leuchtet! Irgendwann fegt der Wind die Blätter von den Bäumen. Und der Regen gestaltet uns herrliche Matschspielplätze.

Im Winter bei Schnee entdecken wir Tierspuren, fahren Schlitten und schlittern auf zugefrorenen Pfützen. Die Natur schläft. Wenn auch wir mal eine Pause brauchen und uns aufwärmen möchten, dann kuscheln wir uns einfach in eine Decke vor den Ofen in unserem Bauwagen. Der Bauwagen bietet uns zudem Schutz und eine Rückzugsmöglichkeit mit weiteren Beschäftigungen wie klassischen Spielen und vielen Büchern.

Der Wald ist also ein zweites Zuhause für uns – komm zu uns, sei dabei und lern ihn kennen!